SEPTEMBER 2003:

Von Kopftüchern, Hohmännern und der CDU
Kopftuchfrage: „Hessenhaltung fördert Rassismus!!!“

Entsetzt zeige ich mich über die Reaktion der hessischen Kultusministerin Wolff ,
die ein generelles Kopftuchverbot für Lehrerinnen verhängen will.
Primärer Anspruch sollte sein, dass ein Lehrer/eine Lehrerin den Stoff  kindgemäß
und entsprechend der Lehrpläne vermittelt.
Ob diesem mit äußerem Erscheinungsbild Kopftuch oder Minirock eher entsprochen
werden kann,  überlasse ich der Phantasie eines jeden einzelnen.
Gut in Erinnerung ist noch der vorletzte Landtagswahlkampf, als die CDU und allen
voran Roland Koch auf dem Rücken von Migrantinnen-/Migranten Wahlkampf geführt, 
Angst vor dem Zuwanderer geschürt und damit Fremdenfeindlichkeit gefördert hat. 
Wir erinnern uns: Es ging um die Frage der doppelten Staatsbürgerschaft. 
Häufigste Frage an den Infoständen der CDU: „Kann ich hier gegen Ausländer unterschreiben?“
In die selbe Richtung geht jetzt der geplante Erlass zum Kopftuchverbot für Lehrerinnen,
der bestehende Ängste vor Fremdheit nutzt, um daraus parteipolitisch Kapital zu schlagen.
Es ist zu befürchten, dass dies rassistische bzw. rechtsradikale Gruppierungen als Be-
stätigung sehen, um den Islam in Gänze zu verurteilen.
Das dies nicht abwegig ist, zeigt der Vorschlag aus Baden-Württemberg, der christlich-
abendländische Symbole explizit erlauben will.
Der „Fall Hohmann“, bei dem die CDU-Spitze (nach dessen Rede im Bundestag) nochmals elf
Tage brauchte, um festzustellen, dass die politische Heimat eines seit Jahren antisemitisch
in Erscheinung getretenen Menschen nicht die CDU sein solle, ist entlarvend. Sie zeigt, 
dass Christdemokraten auch dort und am rechten Rand auf Zuspruch hoffen.


SEPTEMBER 2004:

Die CDU/FDP (Vorreiter Hessen ? ) fordert ein generelles Kopftuchverbot für Beamtinnen 
und Beamte. Auch wenn die Erfolge der Rechten bei den jüngsten Landtagswahlen nicht im
unmittelbarem Zusammenhang zu sehen sind, so birgt diese Haltung  die Gefahr der Stärkung
der Rechten auch hier, vor allem wenn die Bundespolitik so weitermacht und immer mehr
Menschen in die Armut treibt (siehe auch Artikel zu HARTZ IV). 

„Es darf nicht sein, dass eine Landesregierung mit solchen Vorgaben Politik auf dem Rücken
von Minderheiten macht und Nährboden für menschenverachtende Politik bietet“.


Mike LADWIG   –24.09.2004-
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